Nördlich von Bad Segeberg zwischen Ihlsee und Trave

Mein Weg führte mich heute nach Bad Segeberg. Hier habe ich mir das „Stiftungsland – Obere Trave“ näher angesehen.

Der Friedhof am Ihlsee

Einen guten Parkplatz fand ich in der Nähe vom „Friedhof am Ihlsee“. Etwa 150 m in östlicher Richtung liegt der Ihlsee und ca. 250 m westlich findet man das besagte „Stiftungsland – Obere Trave“.


Stiftungsland – Obere Trave:

Hinweisschild "Stiftungsland Obere Trave"
Hinweisschild „Stiftungsland Obere Trave“

Hinter diesem Projekt steht die „Stiftung Naturschutz„. Gegründet wurde sie im Jahr 1978 und begann mit einer Fläche so groß wie zwei Fußballfelder. Heute hat die Fläche eine Größe von 47000 Fußballfelder. Die Stiftung engagiert sich für den Arten-, Tierschutz und der biologischen Vielfalt.

Ein Blick auf den Ihlwald, eine Blumenwiese und mit höchster Wahrscheinlichkeit die Arbeit eines Dachses.


Die Trave:

Die Trave ist hier zu dieser Zeit ein sehr flaches Flüsschen und hat fast schon einen Bachcharakter. Das Wasser ist klar und der Untergrund ist steinig. Die Trave entspringt in Gießelrade, und durchquert die Städte Bad Segeberg, Bad Oldesloe, Reinfeld und Lübeck, bis sie nach 124 km in Travemünde in der Ostsee mündet.

Diese Fotos wurden auf der Travebrücke (Mitte) aufgenommen. Das linke Foto zeigt die Trave flussaufwärts und das rechte Flussabwärts. Dort ist auch ein kleiner Anlegesteg für Kanu- und Kajakfahrer zu sehen.


Catarina Wodarz:

Das Gedenkkreuzt für Catarina Wodarz.
Dieses Gedenkkreuz für Catarina Wodarz steht mittig auf der Travebrücke (Schackendorf – Ihlsee) auf der Sie am 9. Juli 1981 tot aufgefunden wurde.

Dieses Gedenkkreuz sah ich auf der Travebrücke und fragte mich, wer Catarina war, und warum dieses Kreuz hier steht. Ich recherchierte etwas, und fand die traurige Geschichte der 16-jährigen Catarina heraus.

Catarina war die Tochter von Dr. Silvius Wodarz. Dieser war Forstwartexperte am Institut Bad Segeberg. Catarina wurde hier, an dieser Stelle in ihrem Blut liegend, in den frühen Morgenstunden des 9. Juli 1981 erschossen aufgefunden. Sie kam aus dem elterlichen Forsthaus in Wahlstedt, und wollte anscheinend zum Ihlsee. Doch dort kam sie leider nie an.


Der Ihlsee:

Über die Entstehung des Ihlsees gibt es einen sehr interessanten und informativen Earth-Cache. Dieser beleuchtet zwei Theorien, wie der See entstanden sein könnte. Bis heute wurde noch nicht geklärt, welche der beiden Annahmen zutrifft.

Der See hat eine 2,25 km lange Uferlinie und eine Fläche von 29 Hektar. Die mittlere Tiefe beträgt 7,7 m, die tiefste Stelle des Sees beträgt 21,5 m. Interessant ist auch, dass der See keinen Zufluss besitzt. Er wird nur durch Grundwasser und Niederschlag gespeist. Laut Wikipedia soll es nördlich der Badestelle einen Abfluss geben. Doch diesen habe ich bisher noch nicht gefunden. Sehr widersprüchlich sind auch die Angaben darüber wohin das Wasser abfließt. Zum einen wird der Große Segeberger See genannt und an anderer Stelle heiße es, dass das Wasser zur Trave abfließt. Auf Satelliten Bilder kann man mit viel Fantasie erahnen, wo dieser Abfluss sein könnte.

Da der Ihlsee ein sehr Nährstoff- und Kalkarmes Gewässer ist, hat dieser eine besondere Flora hervorgebracht. Daher steht der See und seine unmittelbare Umgebung schon seit 1950 unter Naturschutz.

Am Ostufer des Sees ist das Strandbad zu finden. Dieses ist aber zur Zeit, wie viele andere Einrichtungen, wegen der Corona-Krise geschlossen.


Kleinbahn Kiel-Segeberg

Das Restautant am Ihlsee sieht aus wie ein Bahnhofsgebäude.

In direkter Nähe des Strandbades findet man dieses Gebäude, das ein Restaurant beherbergt.

Das Gebäude besitzt, finde ich einen architektonischen Stil eines alten Bahnhofsgebäudes.

Als ich hier nun stand und fotografierte, sprach mich ein sehr altes Ehepaar an. Sie waren neugierig, und fragten mich freundlich warum ich das Gebäude fotografieren würde. Ich denke, dass sie einfach nur etwas Unterhaltung gesucht haben. Na ja, ich äußerte meinen Eindruck, dass das Gebäude wie ein alter Bahnhof im neuen Gewand aussieht.

Die alten Herrschaften erzählten mir, dass es hier früher tatsächlich einen Bahnhof gab, und wir im Prinzip auf dem alten Gelände des Bahnsteiges stehen würden. Die Strecke verlief von Kiel bis nach Bad Segeberg. Sie kannten die Strecke noch sehr gut, da Sie in den 50er-Jahren selber damit bis nach Kiel gefahren sind.

Wenn man sich nun vorstellt, dass die beiden in den 50er-Jahren schon ein Paar waren, müssten sie heute 85 bis 90 Jahre alt sein.

Auf dem linken Foto sieht man den Parkplatz, an diesem Ort war früher die Gleisanlage des alten Bahnhofes. Auf dem rechten Foto sieht man den heutigen Wanderweg, der früher noch der alte Bahndamm war.

Die Kleinbahn Kiel–Segeberg war eine Bahnstrecke in Holstein. Die betriebsführende Kleinbahn-AG Kiel-Segeberg wurde am 23. Juli 1911 von der Stadt Kiel, den Kreisen Plön und Segeberg sowie der Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft Lenz & Co. gegründet. Ihr Gesellschaftszweck war der Bau und Betrieb einer normalspurigen Kleinbahn von der Hafenstadt Kiel in südlicher Richtung durch das Gebiet des Kreises Plön zum Sitz des Nachbarkreises Segeberg.

Karte für den Beitrag "Zwischen Ihlsee und Trave".
Link zur Karte für den Beitrag „Zwischen Ihlsee und Trave“.

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