Archäologisches Denkmal Burg Stegen

Die Burg Stegen, von der man heute nichts mehr sehen kann, liegt nördlich von Bargfeld und südlich vom Nienwohlder Moor. Sie lag an der Stelle, an der die „Alster“ und die „Alte Alster“ aufeinander treffen. Die „Alte Alster“ wurde etwa 180 Jahre später durch den „Alster-Beste-Kanal“ mit der „Norder Beste“ und dadurch mit der Trave verbunden. Somit sollte eine schiffbare Verbindung zwischen Hamburg und Lübeck entstehen. Das ist aber eine andere Geschichte und gehört nicht hier her. Wer mehr darüber wissen möchte, kann dem Link (s.o.) folgen.

Geschichte der Burg Stegen

Die Burg Stegen gehörte Johnann von Hummerbüttel und wurde im Jahr 1302 das erste Mal schriftlich erwähnt. Sie bestand aus einer Hauptburg, Vorburg und einer Erhöhung im Nordosten, die auch als „Garten“ bezeichnet wird, sowie diversen Wällen und Gräben. Sie lag strategisch extrem günstig, denn von hier aus konnten die Handelswege zwischen Hamburg-Lübeck sowie Hamburg-Segeberg kontrolliert werden. Unter anderem ließ der Burgherr die Alster an dieser Stelle aufstauen. Da dieses nun flussabwärts zu Wassermangel führte, wurde die Burg ab 1347 belagert. Obwohl die Burg mit schwerem Kriegsgerät angegriffen wurde, konnte sie den Angriffen standhalten. Am 22. Juli 1348 konnte König Waldemar IV die Aufgabe und den Abzug des Burgherren vertraglich erreichen. Darauf wurde die Burg zerstört und durfte auch nicht wieder errichtet werden.

Wiederentdeckung der Burg Stegen

Die ersten Grabungen wurden schon 1899 getätigt. Aber erst im Jahr 1986 wurden die Umrisse eines Turmes entdeckt. Nach einer weiteren Freilegung im Jahr 1994 geriet die Grabungsanlage in Vergessenheit.

Bei einem Wintersturm, der im Jahr 2019 über Schleswig-Holstein zog, wurden hier an dieser Stelle mehrere Bäume entwurzelt. In dem Wurzelwerk wurden darauf diverse Ziegel und Steine aus dem 14. Jahrhundert entdeckt. Schon im Februar 2019 fingen die ersten Rodungsarbeiten an, um Platz für Grabungsarbeiten zu schaffen. Im Herbst 2019 begannen die Archäologen der Universität Greifswald mit den Grabungsarbeiten. Dabei kamen sie zu aufschlussreichen Ergebnissen, als sie Teile der Anlage freilegten. Unter den Fundstücken fanden sie mehr als 70 Armbrustfeile, die auf Kampfhandlungen hinweisen. Unter anderem wurde ein Siegelring gefunden.

Die alte Burg lag bei den folgenden Koordinaten N53° 46.148 E010° 09.270. Um dort hin zu gelangen, kann man in der Nähe des „Gutscafe Stegen“ parken. Von dort aus geht es in Richtung Norden an Wiesen und Felder vorbei.

… und hier noch ein paar aktuelle Fotos.

Momentan sieht es hier extrem verwahrlost aus. Die kleine Brücke ist gesperrt und sehr baufällig. Dadurch ist es zurzeit nicht mehr möglich, sich direkt vor Ort umzusehen.

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