Das Tarbeker Moor umfasst eine Fläche von 131 ha und liegt ca. 10 km nördlich von Bad Segeberg, es ist ein ausgewiesenes FFH-Gebiet. Das Tarbeker Moor sowie die umliegenden Moore wurden im 19. und 20. Jahrhundert fast vollständig abgetorft. Dieses führte dazu, dass die Hochmoorvegetation vollständig zerstört wurde. Dabei wurden die abgetorften Flächen in Grünland umgewandelt.

Eine gute Parkmöglichkeit gibt es nördlich des Moores (siehe Karte). Dort findet man eine Infotafel zu dem Tarbeker Moor, sowie alte Gebäude, die für den Torfabbau benutzt wurden.

Über diese alten Gebäude habe ich leider nicht mehr viel herausfinden können. Nur, dass sie damals zur Torfabbaufirma gehört haben. Wofür das TBT steht lässt sich heute nur erraten. Es könnte für „Torfbetrieb Tensfeld“ oder „Torfbau Tarbek“ stehen.

Hier im Tarbeker Moor wurde von 1951 bis 1990 der Torf industriell, bis auf den mineralischen Untergrund abgebaut.

Der Kreis Segeberg erwarb einen Großteil des Abbaugebietes (ca. 120 Hektar). Somit konnte schon im Jahr 1991 mit der Renaturierung des Moores begonnen werden.

Die Vegetationsstruktur des Moores ist sehr stark durch den Torfabbau und den folgenden Renaturierungsbemühungen geprägt. Das Gebiet ist durchzogen von Torfdämmen und Pütten (die durch Abtorfung entstandenen Gräben). Der Torf wurde früher über eine Lorenbahn, die über die Dämme verlief, abtransportiert. Das Torfwerk befand sich am nordöstlichen Punkt des Moores. Am östlichen Moorrand verlief auch die alte Nebenbahn „Bad Segeberg-Bornhöved-Kiel“. Diese wurde schon in den 1960er Jahren aufgehoben. Heute noch kann man auf der alten Bahntrasse vom Tarbeker Moor bis zum Ihlsee in Bad Segeberg wandern. Zum ersten Mal bin ich auf diese alte Bahntrasse gestoßen, als ich im „Stiftungsland Obere Trave“ war. Die alte Lorenbahn wurde mit Einstellung des Betriebes abgebaut.

Die drei Loks der Lorenbahn wurden, soweit ich herausbekam, an andere Torfwerke verkauft. Eine Lok wurde an ein Torfwerk in Schülp (Dithmarschen), und die beiden restlichen an ein Torfwerk in Quickborn veräußert. QUELLE

Im Jahr 1992 wurden die ersten Maßnahmen zur Wiedervernässung der abgebauten Moorbereiche eingeleitet. 2004 erfolgte eine weitere Anhebung des Wasserstandes. Somit wurden ca. 75 ha Moorfläche vernässt.

Heute, nach ca. 30 Jahren der Wiedervernässung hat sich das Moor erholt. Es gibt viele charakteristische Hochmoorpflanzen wie den Sonnentau, Weiße Schnabelried und die Glockenheide. Auch die Tierwelt ist wieder zurückgekehrt. Zum Beispiel gibt es 18 Libellenarten, die hier wieder heimisch geworden sind. Unter anderem hat der Artenreichtum der Vogelwelt wieder zugenommen. Selbst die Krickente ist hier zu finden und brütet in diesem Gebiet. Auch Graugänse, Eisvogel und der Kiebitz ist wieder eingekehrt.

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